Mut zur Demut

  

Bei der Raiffeisenkasse Bruneck – es handelt sich immerhin um die größte Bank im Südtiroler Raiffeisen-Kosmos – ging am 31. Dezember 2019 eine Ära zu Ende. Wir haben über den Abgang von Anton Josef Kosta als Geschäftsführer des Bankhauses ausführlich berichtet. Im Rahmen der Silvestergespräche in Bruneck übergab Kosta das Zepter an seinen Nachfolger im Amt, Georg Oberhollenzer, der als Vize-Geschäftsführer auf seine neue Rolle entsprechend vorbereitet wurde. Die Plattform der Silvestergespräche wurde bewusst für die Amtsübergabe gewählt, da Kosta selbst vor 13 Jahren dieses Diskussionsforum ins Leben gerufen hatte. Zwischen Sommer- und Silvestergespräche wurden übrigens mittlerweile 25 Ausgaben organisiert. 

 

An dieser Stelle sollen nicht das Leben und Wirken von Anton Kosta aufgezeigt werden, da wir dies an anderer Stelle tun bzw. schon getan haben. Allerdings möchte ich auf einige Aussagen eingehen, die im Rahmen der abendlichen Veranstaltung zum Jahreswechsel gefallen sind. So hat Richard Piock aufgezeigt, dass der „Führende zu dienen hat“. Eine Aussage, die nicht ohne Niederschlag bleiben kann. Denn „führende Nullen“ verbreiten sich heutzutage nicht nur in der elektronischen Datenverarbeitung. Wenn sie dort aber wenigstens für Ordnung und Übersicht bei den Zahlen sorgen, so richten sie in den Großbetrieben und auf den politischen Weltbühnen zum Teil verheerenden Schaden an. Das gilt im Großen wie im Kleinen. 

 

Keine Frage: Es braucht viel mehr Demut. Aber gerade im Wort „Demut“ steckt das Wort „Mut“. Und den bringen heutzutage nur mehr die Wenigsten auf. Denn das Faszinierende am Mut ist offenbar noch immer der Mut der anderen. Doch schon Johann Wolfgang von Goethe hat gesagt: „Glück macht Mut“. Richard Piock hat diese Aussage bei den Silvestergesprächen so umgewandelt, dass er auch für Wirtschaftskapitäne und politische sowie gesellschaftliche Führer perfekt passt: „Mut ist die Grundlage für Glück!“. Insofern ist Glück machbar; es kann herbeigeführt werden. Man muss es nur wollen. Das gilt auch für den wirtschaftlichen Erfolg. 

 

Diese Maxime hat auch „der Toni“ in der Raiffeisenkasse Bruneck stets vorgelebt. Er hat sich nicht vor der großen Verantwortung weggeduckt und hat auch schwierige Entscheidungen mit Weit- und Umsicht gemeistert. Dabei stand nie das „Ich“, sondern stets das „Wir“ im Mittelpunkt. So etwas wird geschätzt und davon könnten sich viele Zeitgenossen eine dicke Scheibe abschneiden. Denn es geht immer um die Menschen, die alle im Mittelpunkt eines eigenen Universums stehen. Diese Erkenntnis wiederum hat mit Demut zu tun. Insofern hat Toni Kosta in der Raiffeisenkasse Bruneck in wirtschaftlicher und noch mehr in geistiger Hinsicht wichtige Weichen für die Zukunft gestellt, die weit über den Wirkungskreis des Bankenhauses selbst hinausragen. 

    

        

Reinhard Weger

 

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