Sportliches Ehrenamt

  

Das Pustertal wird ja „grünes Tal“ genannt. Nicht weil dort die Grünen ihre Hochburgen pflegen, sondern weil dort die Baumlandschaft einfach traumhaft ist. Die Täler sind atemberaubend schön und die Berge schlicht einmalig. Das Unesco-Weltnaturerbe ist der Inbegriff für natürliche Unberührtheit, urige Schönheit und nachhaltiger Umgang mit der Natur. Gar mancher Dichter kam ins Schwärmen und malte die urigen Pustertaler Täler in den schönsten Versen. Im Winter präsentiert sich das Pustertal hingegen als alpinsportliche Hochburg par excellence. Eine hochkarätige Sportveranstaltung jagt die nächste.  

 

Im heurigen Winter fand bislang nahezu jedes Wochenende eine große Veranstaltung statt. Auffallend ist dabei, dass der Langlaufsport ganz oben auf der Agenda steht. Nach den hochkarätigen Bewerben in Toblach und dem Hochpustertal stehen mit dem Gsiesertal-Lauf und der Biathlon-Weltmeisterschaft darüber hinaus noch zwei besondere sportliche Großereignisse auf dem Programm. Den Antholzern ist dabei Großes gelungen. Nach 1975, 1976, 1983, 1995 und 2007 ist die Biathlon-Hochburg schon zum sechsten Mal Gastgeber der IBU-Biathlon-Weltmeisterschaften. Vom 12. bis zum 23. Februar 2020 messen sich dort die besten Skijägerinnen und Skijäger der Welt. Es wird wohl die Krönung des Winters. An insgesamt neun Wettkampftagen stehen dabei 12 packende Bewerbe auf dem Programm. Für das gesamte Tal und weit darüber hinaus ist das eine ganz besondere Visitenkarte. 

 

Dabei ist schlicht großartig, mit welchem Eifer die Veranstalter im gesamten Pustertal zu Werke gehen. Ehrenamtlich und ohne Zeitlimit! Davon könnten sich so manche hoch bezahlte Zeitgenossen so manche Scheibe abschneiden. Denn in organisatorischer Weise wurden und werden bei allen Veranstaltungen wahre Höchstleistungen erbracht. Allein für die Biathlon-WM in Antholz werden rund 1.500 Helfer aufgeboten. Bei der 43. Auflage des traditionellen Volkslanglaufes von Toblach nach Cortina mobilisierte die Santer-Familie ebenfalls ein Heer an freiwilligen Mithelfern. Beim Gsiesertal-Volkslanglauf werden gut 450 ehrenamtliche Kräfte im Einsatz sein. Rechnet man das alles zusammen, dann kommt man auf Summen, die kaum aufzubringen wären. 

 

Das zeigt, dass das ehrenamtliche Engagement im Pustertal intakt ist. Noch! Es ist aber höchst an der Zeit, den ehrenamtlich tätigen Menschen und Vereinen das Leben zu erleichtern und ihnen nicht ständig Prügel zwischen die Beine zu werfen. Denn Bürokratie ist Lebensdiebstahl und ein absoluter Entschleunigungsapparat. Es ist auch nicht zukunftsfähig, den Verantwortlichen durch immer unsinnigere Auflagen das Leben schwer zu machen, weil niemand an den Schalthebeln der (bürokratischen) Macht Verantwortung zu übernehmen gewillt ist. 
Das beste Rezept gegen diesen ausufernden Unsinn? Hausverstand einschalten, nicht ständig neue Gesetze sowie Bestimmungen erlassen und endlich alte streichen! Zum Donnerwetter noch mal! 

    

        

Reinhard Weger

 

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