Österliche Gedanken

  

Die Covid-19-Entwicklung ist eine Krise mit weitreichenden Folgen. Das Virus hat sich zu einer veritablen Systemkrise entwickelt. Bei deren Bewältigung wurden Fehler gemacht. Vor allem zu Beginn wurde die Krise unterschätzt. Dabei hätte man nur die brutalen Auswirkungen in China (Englisch sollten unsere klugen Köpfe ja sprechen können) näher analysieren müssen, um zu wissen, was uns mit Wochen Verspätung erwarten wird. Dabei bin ich heute noch der Überzeugung, dass die Chinesen nach wie vor wichtige Informationen zurückhalten. Aber das ist ein anderes Thema. 

 

Wir leben in einer globalisierten Welt. Wir produzieren in China, weil es sich dort billiger produzieren lässt und fordern zugleich alle Freiheitsrechte ein. Unser ganzes Leben ist aber auf Kommerz und Gewinnstreben ausgerichtet. Das rächt sich jetzt. Denn dass das Gros von Medikamenten und Schutzausrüstung im Drachenstaat produziert wird, hat letztlich dazu geführt, dass Tausende von Menschen ihr Leben lassen mussten. Ich hoffe, dass bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Krise, die der gesundheitlichen auf den Fuß folgen wird, gerade die kleinen Wirtschaftskreisläufe an Bedeutung wieder zunehmen werden. Denn im Zuge der Globalisierung wurde viel an lokalem und kleinwirtschaftlichem Wissen zerstört. 

 

Damit die wirtschaftliche Krise nicht auch noch zu einer sozialen und gesellschaftlichen wird, ist nun die Politik gefordert. Von der EU bin ich in dieser Hinsicht maßlos enttäuscht. In der größten Bewährungsprobe seit ihrer Gründung hat sie bislang völlig versagt. Das was derzeit dort abgeht hat das Potential, die Staatengemeinschaft nachhaltig zu zerstören. Nun schicken die Russen und Chinesen schön sichtbar für die ganze Welt eigene Hilfskonvois nach Italien und rücken das mediengerecht in den Fokus. Die Chinesen und Russen nutzen natürlich die Krise weidlich aus, um ihren politischen Fußabdruck in der Welt zu vergrößern. Und die Flaschen in den europäischen Schaltzentralen bekommen das nicht mit. Ohne Worte...

 

Nun gilt es, die richtigen Weichen zu stellen. Der totale Stillstand, den wir derzeit erleben, kann nicht das Allheilmittel sein. Denn man kann im Zuge der Corona-Pandemie nicht auch noch den ganzen Rest abwürgen, indem man die Wirtschaft im Stillstand austrocknet. Denn von der Wirtschaft kommen letztlich auch jene Gelder, welche die öffentliche Hand nun dringend braucht. Da ich prinzipiell ein unverbesserlicher Optimist bin, deponiere ich daher meinen frohen Wunsch zu Ostern: Bitte nehmt die Ängste der Menschen ernst und testet, testet und testet! Danach rückt ihr bitteschön ehrlich und transparent mit den Informationen heraus. Anschließend können wir in einem gemeinsamen Kraftakt die Risikogruppen weiter abschirmen, aber die Bewegungsfreiheit für alle anderen unter Absicherung der Volksgesundheit wieder behutsam zulassen. Mir schwebt dafür eine Art Generationspakt vor, der im Sinne einer gelebten Solidarität umgesetzt wird. Das wäre das schönste Geschenk für Ostern! In diesem Sinne: Frohe Ostern und bleiben Sie gesund!

 

    

Reinhard Weger

 

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