Gestärkt aus der Krise?

 

  

Die Hoffnung war bis zuletzt intakt. Aber am Ende kam der Lockdown. Oder das Niederfahren der wirtschaftlichen Tätigkeit, wenn man es auf Deutsch umschreiben will. Fakt ist, dass sich bis vor kurzem kaum jemand vorzustellen vermochte, dass im Pustertal ein kompletter Winter durch das blöde Corona-Virus dermaßen eingebremst würde, dass eine gesamte Wintersaison zu einer Null-Runde werden würde. Die Öffnung der Skigebiete wurde zuvor verschoben, immer wieder, neue Taktiken aufs Tapet gebracht, Sicherheits- und Hygienekonzepte entwickelt. Die Verantwortlichen, die Mitarbeiter und die Skifahrer wurden auf das Neue vertröstet und dann mit der totalen Blockade geschockt. Damit nicht genug: Nicht nur die Skigebiete wurden massiv eingebremst, sondern in diesem Dunstkreis auch alle anderen, die mittelbar an dieser Wertschöpfungskette beteiligt sind. 

 

Das Katastrophenszenario schlechthin ist eingetroffen. Der Totalausfall hat ein tiefes Minus in die Kasse gerissen und die Folgen sind noch nicht absehbar. Die Akteure wurden von Woche zu Woche vertröstet und aus der Öffnung im Jänner wurde ebenso nichts, wie im Februar und März. Die Pustertaler Skigebiete wären – wie der PZ gegenüber versichert wurde – sogar bereit gewesen, noch zwei Wochen zu Ostern zu öffnen. Natürlich nicht, um das große Geschäft zu machen – ganz im Gegenteil. Vielmehr sollte ein Zeichen der Hoffnung gesetzt werden. Aber auch das wurde nicht zugelassen. Die vergangene Wintersaison kann also als absolute Katastrophe abgeschrieben werden, da alle Skigebiete Kosten angehäuft und keine Einnahmen lukriert haben. Gerade die Unsicherheit und die wellenhafte Kommunikation waren dabei die größten Problemfelder.

 

Nun stellt sich die Frage, wie es weitergeht. Der Sommer steht bald vor der Tür und die Skigebiete hoffen auf eine baldige Wiederaufnahme des Betriebes. Freilich wird auch ein guter Sommer den fehlenden Winter nicht aufzufangen vermögen. Allein der Kronplatz erwirtschaftet über 90 Prozent seines Jahresumsatzes in den Wintermonaten. Aber der Sommer wird als wichtiges Betätigungsfeld an Bedeutung zunehmen. Darüber hinaus wollen alle Pustertaler Skigebiete den Sommer-Anteil maßgeblich steigern. Das ist der richtige Ansatz, um auf ein breiteres und vor allem konsolidiertes Angebot zu setzen. Wer den Sommer belebt, schafft damit auch die Basis für eine gute Wintersaison. 

 

Erfreulich ist, dass bei den Skigebieten, an denen in wirtschaftlicher Hinsicht einfach mächtig viel hängt, die Vorzeichen auf Optimismus und Durchstarten stehen. Zwar wird der Anfang auch im Sommer noch etwas schwierig sein, aber alle sind voll motiviert. Vor allem auch wegen des Umstandes, dass die Menschen nach den Erfahrungen der Seuche wohl den Urlaub im lokalen Umfeld suchen werden. Damit werden dann wiederum die kleinen Kreisläufe befeuert, die für die nächste Zukunft noch ein großes Potential entfalten könnten. Wenn wir es denn richtig machen!

 

     

Ihr Reinhard Weger

 

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