Deegs "Mondlandung"

  

Es ist bei der PZ und bei Radio Holiday schon eine kleine Tradition, dass zum Unsinnigen ein paar nette satirische und witzige Meldungen auf den jeweiligen digitalen Plattformen auf Facebook veröffentlicht werden. Dabei wird niemals unter die Gürtellinie gezielt, aber verschiedene Menschen in entsprechenden Positionen mit Humor, Biss und etwas Sarkasmus in den Mittelpunkt gerückt. Im Zuge des heurigen Faschingstreibens kamen gar einige Mitmenschen, unter anderem auch Waltraud Deeg, zum humoristischen Handkuss. Die allermeisten verstanden den Spaß und nahmen das Ganze mit Humor. Nicht so die rührige Vize-Gouverneurin des Landes, Waltraud Deeg. Bei ihr löste der Faschingspost eine wutbetonte Aggressionswelle aus. Diese wollte sie mit dem Verweis auf das Pressegesetz samt Unterlassung und obligater Klage zur Entladung bringen. Der neuen Tageszeitung gegenüber meinte sie, dass nun „Schluss mit lustig“ sei. Dem kann ich tatsächlich beipflichten – allerdings wohl anders, als sie es wohl meint. 

 

Nun gehören Klagedrohungen zum Tagesgeschäft in jeder Redaktion und das ist auch bei der PZ und Radio Holiday nicht anders. Mittlerweile sind aber Tonlage und Absurditäten in den verbalen Auseinandersetzungen gewachsen. Als ich nämlich den Kommentar von Waltraud Deeg gelesen hatte, war ich erst einmal baff. Wörtlich schrieb sie: „Fasching gut und recht und grundsätzlich sind meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und ich für guten Humor immer zu haben. Wenn aber eine so verpackte Faschingskarikatur dazu verwendet wird, um die Arbeit der Verwaltung und meiner Person bewusst so darzustellen, dass in der Öffentlichkeit der Eindruck vermittelt wird, die Wohnbauabteilung, deren Mitarbeiter oder meine Person hätten in der Angelegenheit Cians der Gemeinde Wengen nicht korrekt gehandelt, hört der Spaß für uns eindeutig auf...“ Starker Tobak! Rein gar nichts davon stand im Faschingsbeitrag. Wir haben uns in besagter Angelegenheit auch stets an der Messlatte der kritischen, aber journalistisch stets korrekten, Berichterstattung gehalten. Das stelle ich einmal mehr mit absoluter Deutlichkeit klar! Und Einschüchterungen fruchten halt auch nicht so recht.   

 

Die Sachlage muss ohnehin anders bewertet werden. Vielmehr ist nämlich Deegs Reaktion als klassischer „politischer Schuss in das eigene Knie“ zu werten. Denn es war von vornherein klar, dass vor allem ihr Kommentar unter dem Faschingsscherz und die Tatsache, dass die geschätzte Landesministerin offenbar über keine ausreichende Portion Humor verfügt, für viel Diskussionen sorgen würde. Um sie gewissermaßen vor sich selbst zu schützen und weiteren Schaden von ihr abzuwenden, wurde der Post letztlich entfernt. Ich handle nämlich immer nach dem Grundsatz der Menschlichkeit. Für mich sind Politikerinnen und Politiker ebenfalls Menschen, wie ich an dieser Stelle schon einmal geschrieben habe. Dennoch soll nun eine Klage folgen, wie zu vernehmen ist. Nun gut, meinetwegen! Ich habe mittlerweile etwas Erfahrung im Umgang mit „wildgewordenen“ Bürokraten und politischen Funktionsträgern. Und bitte Wally, beziehe das nicht schon wieder auf Dich! Dass ich mich zudem immer vor meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stelle, dürfte ebenfalls hinlänglich bekannt sein. Ganz lustig wäre es, wenn – wie Kollege Christoph Franceschini auf dem Online-Portal salto in süffisanter Art und Weise aufzeigt – in diesem Fall auch noch der neue Ehrenkodex der SVP bemüht würde. Das wäre dann wohl der Faschingsscherz im Faschingsscherz!  

 

Zur verbalen Abrüstung gehört in jedem Fall, dass man immer die Nerven im Zaum halten sollte – auch wenn die Landtagswahlen in wenigen Monaten anstehen. Humor tut übrigens der Gesundheit gut und adelt letztlich auch die Intelligenz. Das sollte unser aller Grundsatz sein.

 

 

Reinhard Weger

 

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