Helfende in der Not

  

In der aktuellen Titelgeschichte gehen wir auf die beiden Bezirksfeuerwehrtage im Pustertal ein: Zum einen behandeln wir das Jahrestreffen der 48 Unterpustertaler Feuerwehren und zum anderen dasselbe Treffen der 23 Oberpustertaler Feuerwehren. In beiden Feuerwehrbezirken gab es im Vorjahr – wie auch in den Jahren zuvor – viel zu tun. Während die Unterpustertaler Feuerwehren im abgelaufenen Jahr zu 1.363 Einsätzen, darunter 143 Bränden und 1.200 technischen Hilfeleistungen, gerufen wurden, mussten im Oberpustertal 709 Einsätze abgearbeitet werden. Vor allem die vielen und großflächigen Unwetter haben die Feuerwehren sehr beschäftigt. Vor allem in der Kronplatz-Gegend, im Gader- und im Ahrntal gab es massive Unwettereinsätze. Es gab witterungsbedingt auch einige brenzlige Situationen, die aber gut gemeistert werden konnten.

 

Das Arbeitspensum war jedenfalls einmal mehr gewaltig. Besonders zeitintensiv und arbeitsaufwändig waren die Unwettereinsätze im letzten Sommer. Insgesamt wurden von den 48 Unterpustertaler Wehren 20.745 ehrenamtliche Einsatzstunden aufgebracht. Hinzu kommen noch mehr als 32.000 ehrenamtliche Stunden für Fortbildungen, Übungen und Lehrgänge. Im Oberpustertal wurden im selben Zeitraum insgesamt 49.308 freiwillig geleistete Stunden für Einsätze, Übungen, Fortbildungen und Schulungen gezählt. Allerdings werden sowohl im Unter- als auch im Oberpustertal viele Stunden für Wartungsarbeiten, sportliche Tätigkeiten, Verwaltungsarbeiten, Sitzungen und Vorbereitungsarbeiten gar nicht erfasst, was das Stundenkontingent noch um ein Vielfaches nach oben drücken würde. Die Leistungen der Feuerwehren sind ehrenamtlich, aber schlicht unbezahlbar – nicht nur in monetärer Hinsicht! 

 

Das sah man auch am umfangreichen Katastropheneinsatz, der vor kurzem in der leidgeprüften Emilia Romagna von den Pustertaler Feuerwehren, der Berufsfeuerwehr, anderen Südtiroler Feuerwehren und zahlreichen Zivilschutzorganisationen und Landesämtern abgewickelt wurde. Als dort den Menschen das Wasser gewissermaßen bis zum Hals stand und viele von den entfesselten Wassermassen verletzt und leider in mindestens 15 Fällen auch getötet wurden, zögerten die Feuerwehrleute und Zivilschützer nicht und begaben sich auf den nicht ungefährlichen Hilfseinsatz direkt in das Katastrophengebiet. Dank des ungebrochenen Engagements und eines gewaltigen Kraftaktes aller konnte wertvolle Hilfe vor Ort geleistet werden. So gelang es, gleich drei Ortschaften und Städte von den Wassermassen zu befreien. Die Dankbarkeit der Menschen vor Ort war ehrlich und umfassend.

 

Besonders erfreulich ist, dass der Mitgliederstand bei den freiwilligen Feuerwehren nach wie vor steigt. Im Bezirk Oberpustertal wurde im Vorjahr, also in der unmittelbaren Nach-Corona-Zeit sogar ein neuer Rekordwert erzielt. Auch im Bezirk Unterpustertal konnte Bezirksfeuerwehrpräsident Reinhard Kammerer von steigenden Mitgliederzahlen berichten. Gut so! Denn es zeigt, dass die Feuerwehr nach wie vor einen hohen Stellenwert genießt und auch für junge Menschen einfach „cool“ ist. Das ist auch wichtig, da die Herausforderungen in Zukunft sicher mehr und größer werden. Da ist es gut, dass die Feuerwehrleute echte Profis auf ihrem Gebiet sind. Das hierfür benötigte Spezialwissen muss in ständigen Aus- und Fortbildungen erlernt und laufend verbessert werden. Da geht auch eine ganze Menge Zeit drauf. Für die umfangreiche Einsatz- und Ausbildungszeit und die Tatsache, dass diese „Helfenden in der Not“ rund um die Uhr und bei jedem Wetter für uns da sind, gebührt ihnen großer Dank und Anerkennung. Danke dafür und bitte so weitermachen!

 

 

Reinhard Weger

 

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