Der „Prof. Claus Gatterer-Preis“ für sozial engagierten Journalismus geht dieses Jahr nach Bruneck. Dietmar Telser und sein Team haben ihn für die Multimedia-Reportage „Der Zaun“ erhalten. Es geht um die brandaktuelle „Flüchtlingsfrage“. Etwas, was uns alle angeht. 

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Dietmar Telser

Drei Monate lang war Dietmar Telser mit einem Fotografen an den Grenzen Europas unterwegs. Dort hat er mit den Leuten gesprochen, mit Flüchtlingen, Überlebenden von Bootsunglücken, Grenzbeamten, der Küstenwache, mit Politikern und Bürgermeistern. Er wollte ergründen, wie die Menschen an den Grenzen leben. Und er kam zur Erkenntnis, dass sich Flüchtlingsströme nie wirklich stoppen lassen. Das Thema Flucht ist aktueller denn je. Immer mehr Menschen sind aufgrund von nationalen und internationalen Krisen gezwungen ihr Land, ihre Heimat zu verlassen. Fast täglich erreichen uns Nachrichten von ertrunkenen Flüchtlingen. 

 

Reportage vor Ort

Der Journalist Dietmar Telser hat sich letztes Jahr intensiv mit dem Thema beschäftigt, und zwar vor Ort. Er war mit einem Team drei Monate an den Grenzen Europas unterwegs. Die Recherche begann in Bulgarien, ging weiter durch die Türkei nach Griechenland, Tunesien und führte bis nach Ceuta, Melilla und Lampedusa. Herausgekommen ist eine sehr interessante und aufschlussreiche Multimedia-Reportage, die mit dem „Prof. Claus Gatterer-Preis“ ausgezeichnet wurde, für sozial engagierten Journalismus. Nach der Flüchtlingskatastrophe im Jahre 2013 vor Lampedusa wollte Europa dem Sterben an den Grenzen ein Ende setzen. Bis heute starben aber so viele Flüchtlinge wie noch nie. Und es werden wohl noch viele folgen. „Dadurch, dass Flüchtlinge daran gehindert werden nach Europa einzureisen, sind sie gezwungen, andere Routen zu suchen und werden damit auf gefährlichere und immer riskantere Wege geschickt“, meinte Telser der PZ gegenüber. „Die Menschen flüchten aus großer Not heraus. Man kann sie nicht stoppen“, ist er überzeugt. Wenn die Landwege versperrt und verbarrikadiert werden, bleibt aber nur mehr der gefährliche Seeweg. Telser ist überzeugt, dass es bereits heute machbar wäre, wenigstens Flüchtlingen aus den Kriegsgebieten einen sicheren Weg nach Europa zu ermöglichen. Warum das aber bisher nicht gemacht wurde, darauf weiß auch er keine Antwort. „Ich bin kein Politiker und ich kann nur aufschreiben und aufzeigen was ich gesehen habe.“ Der Zaun – Eine Reise entlang der Grenzen Europas, eine sehr anschauliche, bewegende und sehr zu empfehlende Online-Reportage.     

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Infobox

Dietmar Telserwurde 1974 in Bruneck geboren. Er studierte in Wien, Göttingen und Hamburg Publizistik und sammelte erste journalistische Erfahrungen als Praktikant bei "Der Standard" und "Kurier". Als Journalist war er u.a. für die "NÖN" und die "FF-Südtiroler Wochenmagazin" tätig. Seit 2005 ist er Redakteur bei der "Rhein-Zeitung" in Koblenz.     

 

 

 

 

 

 

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