Die Ehrenburger Schützen haben eine digitale Karte, eine sogenannte App, mit allen Flurnamen der Gemeinde Kiens herausgebracht. Allerdings mussten dabei auch einige faschistische Namen integriert werden. Das sorgte natürlich für Zündstoff. 

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Die Ehrenburger Schützen haben eine App der historischen Flurnamen der Gemeinde Kiens herausgebracht.      wpz

Die Ehrenburger Schützen zeigen sich innovativ. Mithilfe der technischen Spitzfindigkeit ihres Mitgliedes Arnold Steger haben sie eine neue digitale Karte mit den Flurnamen der Gemeinde Kiens herausgebracht. Im „Google Play Store“ kann diese Flurnamenkarte unter den Suchbegriffen „Kiens“, „Ehrenburg“, „St. Sigmund“ oder „Getzenberg“ bereits heruntergeladen werden. Einen ersten Schritt in diese Richtung haben die Ehrenburger Schützen bereits vor fünf Jahren gesetzt. Im Jahr 2010 wurde nämlich ein Buch mit allen historisch gewachsenen Flurnamen der Gemeinde herausgebracht. Die neue App ist nun der logische nächste Schritt. Dank der neuen App ist es ab sofort möglich, einen Großteil der über Jahrhunderte gewachsenen Flurnamen auch am Handy abzurufen. 

Polemik

Die Initiative wurde allgemein gelobt und die Schützen gingen voller Euphorie ans Werk. Dennoch gibt es einen Wermutstropfen. Die Schützen mussten nämlich einige Namen übernehmen, mit denen sie ganz und gar nicht einverstanden waren. „Das waren Namen, die faschistischen Ursprungs sind“, wetterte Schützenhauptmann Juri Oberlechner. Dennoch mussten sie mit aufgenommen werden - „obwohl wir uns mit Händen und Füßen dagegen gewehrt haben“, erläutert er weiter. Diese Namen waren aber auf der Hintergrundkarte von Google Maps verzeichnet und so gab es nur ein „Entweder-Oder“. Am Ende entschieden sich die Schützen für das kleinere Übel und fügten sich zähneknirschend, um nicht im letzten Moment das gesamte Projekt zu Fall zu bringen. „Wir konnten leider keinen Einfluss darauf nehmen. Google bestand auf diese Namen“, so Oberlechner.

Dennoch - die Vorteile überwiegen. So können die historischen Flurnamen ohne Zeitverlust ausgemacht werden, „und zwar vollständig“, so der Schützenhauptmann. Darüber hinaus ist es auch möglich, die eigene Position mittels Kurzmitteilung weiterzuleiten. Der Empfänger kann die durchgegebene Position in diese App oder auch in Google Maps importieren. Diese Möglichkeit kann besonders für Geschichtsinteressierte, Jäger und Wanderer durchaus hilfreich sein. Und die faschistischen Namen? Werden die nun auch von den Ehrenburger Schützen anerkannt? „Mitnichten“, gibt Schützenchef Oberlechner ganz klar die künftige Marschrichtung vor.        

rewe

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