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Pustertaler Zeitung – Die Informationsquelle für das ganze Tal

Die aktuelle Ausgabe der PZ‑Pustertaler Zeitung!

Ausgabe 2025/23
Veröffentlicht: 19. November 2025

Aktuelle Themen:

  • Neues Sozialzentrum in Toblach
    Leuchtendes Beispiel
  • Im Fokus der Ringe:
    Kampf um Gold und Geld
  • Buch von Artur Oberhofer über Benno Neumair:
    Der lange Weg zum schrecklichen Elternmord
  • Elmar Rainer:
    Er bewahrt Vergangenes und holt es ins Leben
  • Bruneck: Lernen nach Maria Montessori

Kommentar _ Ausg. 23–2025

Politik mit Systemfehler

Die politische Landschaft zeigt heute ein deutliches Systemproblem, das viele Menschen empfinden. Mitunter geht schlicht nichts weiter, es gibt gebrochene Versprechen und auch der enge Kontakt zu den Menschen ist für viele politisch Tätige ein Fremdwort. In der politischen Praxis ist es oft so, dass einige wenige parteipolitische Funktionsträger im stillen Kämmerlein entscheiden und gleichzeitig jede kritische Stimme blockieren. Viele Politiker verfügen auch nicht über ausreichende Kompetenz und Erfahrung, weil sie oft in politische Positionen wechseln, ohne den Alltag und die Herausforderungen der Bevölkerung wirklich zu kennen. Dadurch fehlt häufig jener Hausverstand, der aus praktischer Erfahrung entsteht und der politischen Entscheidungen Stabilität und Erdung geben würde.

 

Gleichzeitig ist das Zusammenspiel von Kommunikation und Politik zu einem oberflächlichen Dauerbetrieb geworden, in dem vor allem im Internet „klick-betont“ über alles berichtet wird und jeder etwas sagen möchte. Der öffentliche Raum wird ständig mit Meinungen geflutet. Vieles verlagert sich in Talkshows, Parteigremien und digitale Kanäle, während der reale Austausch zwischen Politik und Bevölkerung immer mehr in den Hintergrund rückt. Demokratie funktioniert jedoch nicht ausschließlich digital. Sie braucht analoge Räume, in denen Menschen sich direkt begegnen, diskutieren und einander wirklich zuhören. Überall dort, wo persönliche Begegnung stattfindet, zeigt sich, dass Hausverstand und gegenseitiges Verständnis noch existieren und sogar gestärkt werden.

 

Viele Bürger haben durch diese Vorgehensweise das Gefühl, dass Politik immer weiter entrückt. Sie erleben Stillstand, Streitereien und leere Floskeln. Um gute Politik auf allen Ebenen machen zu können, braucht es aber den direkten Kontakt, mehr Sachlichkeit und echte Leidenschaft für das Tun. So kann ein neues und starkes politisches Fundament entstehen. Das wiederum ist unverzichtbar, um die Menschen politisch wieder ohne Einschränkungen mitnehmen zu können. Ein nüchterner Blick auf die realen Probleme und zugleich der innere Antrieb, etwas zum Besseren zu verändern, bilden nämlich die Grundlage jeder glaubwürdigen Politik. Dabei gehört auch die klare und offene Kommunikation dazu. Sie muss verbessert werden, aber sie darf nicht bloß zur Methode werden, um Inhalte zu verschleiern oder künstlich zu vereinfachen.

 

Der entscheidende Schritt bleibt jedoch die Rückkehr in den echten öffentlichen Raum. Politiker müssen wieder hinaus zu den Menschen, auf Plätze, in Vereine, in Gemeinschaften. Dort entsteht Bindung, dort fühlen sich Bürger ernst genommen und mitgenommen. Es genügt nicht, im stillen Kämmerlein nur die (Personal)Weichen zu stellen. Demokratie lebt vom Austausch und von der Begegnung. Die Zukunft liegt im klugen Miteinander von analog und digital. Digital wird bleiben, doch es darf die persönliche Nähe zu den Menschen nicht ersetzen. Erst wenn beides zusammenwirkt, kann sich eine politische Kultur entwickeln, die das Vertrauen der Bevölkerung wieder stärkt und den demokratischen Prozess belebt. Das gilt auch für unser Land. Denn da liegt auch einiges im Argen!

 

 

Ihr Reinhard Weger

 

 

 

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