Die Zeit der Wahlvorbereitung geht auch im Pustertal langsam in die heiße Phase. Einige Bürgermeister dürfen sich nach 15 Jahren Amtstätigkeit (vorerst) nicht mehr einer erneuten Kandidatur stellen. Andere hingegen wollen sich das anstrengende Amt nicht mehr antun. Von zu großem bürokratischen Aufwand und Verantwortung geht vielfach die Rede. Mindestens neun amtierende Bürgermeister im Pustertal werden jedenfalls ihren Sessel räumen. Die SVP stellt alle Bürgermeister, mit Ausnahme von Toblach. Dort war die SVP beim letzten Mal mit zwei starken Kandidaten baden gegangen. Den „Fehler“ will man nicht mehr machen. Überhaupt sollen mehrere SVP-Kandidaten auf derselben Liste nur in Ausnahmefällen (wie in Gais) zugelassen werden. Gewählt wird am 10. Mai – zum Muttertag! Doch wer kandidiert wieder, wer wir den Posten verlassen.

Ein Rundruf von Sonja Beikircher

Rasen-Antholz`s Bürgermeister Thomas Schuster hat seine Bereitschaft bekundet, sich bei den anstehenden Gemeinderatswahlen noch einmal für das Amt des Bürgermeisters zu bewerben. Er ist auch noch keine drei Jahre im Amt. Er rückte im Sommer 2012 nach, als Herbert Berger nach schwerer Krankheit verstorben war. Sein Kollege aus Gsies, Paul Schwingshackl, wird sich hingegen völlig überraschend aus der Gemeindepolitik verabschieden. „Die Arbeit in der Gemeinde, wie auch die Arbeit in meiner beruflichen Tätigkeit als Verwaltungsmitarbeiter bei der Elektrowerk-Genossenschaft Gsies haben in den letzten Jahren in ihrem Ausmaß derart zugenommen, dass ich große Bedenken habe, beide Aufgaben in gewünschter Qualität auch weiterhin bewältigen zu können“, begründet er seine Entscheidung. „Mir ist ein klarer Schlussstrich eindeutig lieber, als beide Aufgaben nur halbherzig zu erledigen“, so Schwingshackl. Seiner Meinung wird es auch kein kleines Edelweiß in Gsies geben.

Der Bürgermeister von Terenten Manfred Schmid ist ein politisches Urgestein: Er war von 1974 bis 1990, sowie seit 2010 Bürgermeister in seinem Heimatort, zuvor wirkte er drei Amtsperioden lang als Gemeindereferent. Er war auch langjährigen Bezirkspräsident und damit über 40 Jahre lang in der Politik. „Nun ist genug“, sagte er. Er steht aus Altersgründen für eine Wiederkandidatur nicht zur Verfügung. In seine Fußstapfen möchte sein derzeitigen Stellvertreter Reinhold Weger treten. Er ist der Sohn des ehemaligen Bürgermeisters Josef Weger, der seinerzeit wegen einer schweren Krankheit aus seinem Amt gerissen wurde.

 

Brennpunkt Toblach

Toblachs Bürgermeister, Guido Bocher, war eigentlich für den Bürgermeistersessel gar nicht eingeplant. Dennoch schaffte er es in das höchste Amt. Sehr zum Leidwesen der SVP - ist er doch der einzige Nicht-SVPler im Pustertal. Und ein „Walscher“ noch dazu. Das hat schon Wellen geschlagen. Die Ausläufer waren sogar in der Landeshauptstadt zu spüren. In einer ersten Reaktion wollte man in der Bozner SVP-Zentrale den bei den politischen Machthabern ungeliebten, aber bei der Toblacher Bevölkerung äußerst beliebten Bürgermeister sogar aushungern. Indem die SVP-Mehrheit im Rat die Gefolgschaft verweigerte. Daraus wurde nichts. Unter anderem auch deshalb, weil sich der damalige SVP-Bezirksobmann Albert Wurzer gegen diese Haltung aussprach. „Diese Entscheidung war richtig“, bestätigte auch der amtierende SVP-Bezirkschef, Advokat Meinhard Durnwalder. Doch diesmal wolle man denselben Fehler nicht mehr machen. „Wir werden in Toblach wohl mit nur einem Kandidaten antreten“, so Durnwalder. Bocher jedenfalls spürt den Druck und wird sich nicht mehr der Wahl stellen.  Aus zwei Gründen. „Ich werde heuer 68. Ob ich mit unverändertem Einsatz bis zum 73. Lebensjahr meinen Pflichten als Bürgermeister nachgehen kann, ist fraglich. Weiters könnte eine Wiederkandidatur polarisierenden Charakter haben, was ich tunlichst vermeiden möchte“, begründet er seine Entscheidung. Bis dato hat Gemeindereferent Martin Rienzner seine Ambitionen auf das höchste Amt in der Gemeinde klar zum Ausdruck gebracht. Der PZ hat er das noch einmal bestätigt. Ebenfalls Interesse am Bürgermeisteramt hat der Hotelier und ehemalige Referent Herbert Santer bekundet. Darüber hinaus ist in Toblach noch von einem dritten Kandidaten die Rede.

 

Die Aussteiger

Genauso wie Guido Bocher wird auch der Olanger Bürgermeister Reinhard Bachmann nicht mehr als Bürgermeister kandidieren. Er hat schon vor fünf Jahren klar gemacht, dass er „maximal eine Periode“ zur Verfügung stehen würde. Eine erneute Kandidatur kommt für ihn nicht in Frage, wie der PZ gegenüber mitteilte. „Aus Altersgründen“, wie er sagte. Er möchte dafür in Zukunft die Zeit etwas mehr genießen und sich nicht mehr dem permanenten Zeitdruck aussetzen.

Alfred Mutschlechner aus Prags wird nach drei Amtsperioden ebenfalls als Bürgermeister aussteigen. Die Aufgaben als Bürgermeister seien zwar herausfordernd, aber dennoch sehr schön. Aus den am ersten Februar stattgefundenen Vorwahlen ging mit der größten Anzahl an Vorzugsstimmen Friedrich Mittermair als Bürgermeisterkandidat hervor, wie Parteiobmann Herbert Appenbichler der PZ gegenüber erwähnte.

Nach drei Amtsperioden darf sich St. Lorenzens Bürgermeister Helmut Gräber auch nicht mehr für das Amt des Bürgermeisters bewerben. Er will aus Altersgründen auch nicht mehr für den Gemeinderat kandidieren. In seine Fußstapfen möchten sowohl die amtierende Vizebürgermeisterin Maria Luise Eppacher, als auch Referent Martin Ausserdorfer steigen. Ausserhofer hat vor kurzem wegen seiner Kandidatur auch die Führung des Lorenzner Gemeindebotens zurückgelegt. „Ich fand das einfach korrekt“, meinte er der PZ gegenüber. Ebenfalls keine Lust auf die Bürgermeisterkette verspürt Fritz Egarter, der Erste Bürger von Sexten. Allerdings gibt es noch Bestrebungen, Egarter noch umzustimmen. Sollte er bei seinem Beschluss bleiben, haben sich bereits drei mögliche Bewerber in Stellung gebracht.

Nach drei Amtsperioden verabschiedet sich der Kiener Bürgermeister Reinhard Niederkofler ebenfalls aus der Gemeindepolitik. „Dass mir die Bürger so lange ihr Vertrauen geschenkt haben und ich für 15 Jahre das Bürgermeisteramt ausüben durfte, erachte ich als großen Vertrauensbeweis“, sagt er. Auch die Mandatsbeschränkung erachtet er als sinnvoll. „Ein Wechsel bringt eindeutig auch die Chance der Erneuerung“, so Niederkofler. Für eine Kandidatur für das Bürgermeisteramt hat sich erwartungsgemäß der derzeitige Vizebürgermeister Andreas Falkensteiner in Stellung gebracht. Es dürfte aber noch weitere Kandidaten geben, wie zu erfahren war.

 

„Junge“ und junge „Alte“

Zu den jungen Wilden gehört Kurt Ploner, seines Zeichens Bürgermeister von Niederdorf. Er hätte durchaus Lust weiterzumachen, wird seine Entscheidung aber von der Kandidatur der Gemeinderäte anhängig machen. Da in Niederdorf viele Gemeinderäte ausscheiden werden, will er mit den möglichen neuen Kandidaten zuerst ein Programm erarbeiten, das die Schwerpunktthemen für die nächsten fünf Jahre abdecken soll. Wird dieses Programm einvernehmlich angenommen, werde sich Ploner, wie er auf Nachfrage der PZ betonte, gerne noch einmal der Bürgermeisterwahl stellen. Albin Schwingshackl, der Bürgermeister von Welsberg-Taisten hat sich schon entschieden: Er wird noch einmal antreten. Nach längerer Bedenkzeit hat sich auch Werner Tschurtschenthaler (Innichen) nun doch festgelegt. Die SVP-Ortsgruppe hat das mit großer Genugtuung zur Kenntnis genommen. Tschurtschenthaler machte die drohende Schließung des Innichner Spitals sehr zu schaffen und auch der Konkurs seiner Baufirma hinterließ bei ihm Spuren. Doch nun will er nach vorne blicken. „Viele Themen und Projekte sind in den vergangenen fünf Jahren angestoßen worden, die es nun auch im Sinne der politischen Verantwortung weiterzuführen gelte“, untermauerte er seine Entscheidung. Er wird wohl der einzige SVP-Bewerber um dieses Amt bleiben. Das dürfte auch in Percha so sein. Zwar werden dort noch offene Vorwahlen abgehalten, aber es wird allgemein angenommen, dass Joachim Reinalter ein weiteres Mal als Bürgermeister antreten wird. Das möchte auch Josef Gatterer aus Pfalzen. Er ist seit 2005 im Amt und möchte noch eine dritte Amtsperiode anknüpfen. SVP-Bezirksobmann Meinhard Durnwalder, das das letzte Mal gegen ihn angetreten war, hat bereits angekündigt, für das Bürgermeisteramt nicht zur Verfügung zu stehen. „Das geht sich zeitlich schlicht nicht aus“, meinte er zur PZ. Gatterer sieht derzeit auch keine Anzeichen für ein kleines Edelweiß in Pfalzen.  

So weit ist Walter Huber, der Bürgermeister von Vintl, noch nicht. Er möchte aber noch einmal antreten. „Mir hat die Arbeit als Bürgermeister in den vergangenen Jahren viel Freude bereitet. Falls von den zuständigen Gremien gewünscht, werde ich mich gerne wieder als Bürgermeisterkandidat zur Verfügung stellen“, so Huber der PZ gegenüber. Sollten sich in Vintl aber mehr als zwei Kandidaten für das Bürgermeisteramt bewerben, wird es auf jeden Fall Vorwahlen geben.

 

Tauferer- und Ahrntal

Im Toul wird es an der Spitze der Gemeinden nur wenige Veränderungen geben. Der Mühlwalder Bürgermeister Paul Niederbrunner, der 2010 erstmals ins Amt des Bürgermeisters gewählt wurde, steht als Bürgermeisterkandidat wieder zur Verfügung. Der Koordinierungsausschuss, der in den nächsten Tages tagt, wird das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit Wohlwollen aufnehmen. In Prettau ist an der Spitze auch alles klar. Robert Alexander Steger wird noch einmal als Bürgermeister antreten. Ob es einen SVP-internen Gegenkandidaten gibt, ist bislang noch offen. Ein kleines Edelweiß schließt Steger in Prettau hingegen von vornhinein aus. Eine „gemähte Wiese“ scheint auch Helmut Klammer im Ahrntal zu haben. Die SVP-Ortsobleute haben sich einstimmig für Klammer als einzigen SVP-Bürgermeisterkandidaten ausgesprochen.

Nach dreißigjähriger, aktiver Tätigkeit in der Gemeindepolitik lehnt Helmuth Innerbichler, amtierender Bürgermeister der Gemeinde Sand in Taufers, eine erneute Kandidatur für das Bürgermeisteramt ab. Wie Innerbichler, der PZ gegenüber aufzeigt, möchte er sich künftig neuen Herausforderungen stellen. Bislang gibt es noch keinen Kandidaten für das anspruchsvolle Amt. Bislang waren immer mehrere Kandidaten ins Rennen gegangen. Das soll heuer aber offenbar vermieden werden, wie aus dem Umfeld von SVP-Bezirksobmann Durnwalder zu erfahren war.

Konkurrenz hat auch die einzige Bürgermeisterin des Pustertales erhalte. Die Rede geht von Romana Stifter-Ausserhofer, die Bürgermeisterin von Gais. Sie hat sich für eine weitere Kandidatur – der dritten - bereit erklärt.  Zuvor hatte bereits der Unternehmer Christian Gartner seine Kandidatur für das Bürgermeisteramt angekündigt. Er will mit einem eigenen Team in das Rennen gehen.

 

Gadertal

Im Gadertal tut sich an der Spitze der Komunen nicht viel. Die meisten Bürgermeister möchten weitermachen. Robert Rottonara (Coravara) hat angekündigt, dass er zur Verfügung stehe. „Das Bürgermeisteramt kostet zwar viel Kraft, ist aber auch eine sehr ehrenvolle Aufgabe“, wie er meinte. Auch Alberto Palfrader, der schon von 1995 bis 2005 das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Enneberg bekleidete, ist nach der jüngsten Amtsperiode ebenfalls bereit, für weitere fünf Jahre anzutreten. Für Palfrader wäre dies dann seine vierte Amtsperiode. Dies ist möglich, weil er zwischen 2005 und 2010 eine Pause als Bürgermeister einlegte. Auch Giacomo Frendademetz, der Bürgermeister der Gemeinde Abtei, hat beschlossen, sich für eine weitere Kandidatur für das Bürgermeisteramt zur Verfügung zu stellen. Heinrich Videsott, amtierender Bürgermeister von St. Martin in Thurn, wird seine Entscheidung über eine weitere Kandidatur als Bürgermeister von den offenen Vorwahlen, an denen sich die gesamte Bevölkerung beteiligen soll, abhängig machen. Es wird aber erwartet, dass er noch einmal antritt. Lediglich Franz Complojer, der Bürgermeister von Wengen, darf sich nach drei Amtsperioden aufgrund der Mandatsbeschränkung nicht mehr als Bürgermeisterkandidat zur Verfügung stellen.   

 

Rasen-Antholz`s Bürgermeister Thomas Schuster hat seine Bereitschaft bekundet, sich bei den anstehenden Gemeinderatswahlen noch einmal für das Amt des Bürgermeisters zu bewerben. Er ist auch noch keine drei Jahre im Amt. Er rückte im Sommer 2012 nach, als Herbert Berger nach schwerer Krankheit verstorben war. Sein Kollege aus Gsies, Paul Schwingshackl, wird sich hingegen völlig überraschend aus der Gemeindepolitik verabschieden. „Die Arbeit in der Gemeinde, wie auch die Arbeit in meiner beruflichen Tätigkeit als Verwaltungsmitarbeiter bei der Elektrowerk-Genossenschaft Gsies haben in den letzten Jahren in ihrem Ausmaß derart zugenommen, dass ich große Bedenken habe, beide Aufgaben in gewünschter Qualität auch weiterhin bewältigen zu können“, begründet er seine Entscheidung. „Mir ist ein klarer Schlussstrich eindeutig lieber, als beide Aufgaben nur halbherzig zu erledigen“, so Schwingshackl. Seiner Meinung wird es auch kein kleines Edelweiß in Gsies geben.

Der Bürgermeister von Terenten Manfred Schmid ist ein politisches Urgestein: Er war von 1974 bis 1990, sowie seit 2010 Bürgermeister in seinem Heimatort, zuvor wirkte er drei Amtsperioden lang als Gemeindereferent. Er war auch langjährigen Bezirkspräsident und damit über 40 Jahre lang in der Politik. „Nun ist genug“, sagte er. Er steht aus Altersgründen für eine Wiederkandidatur nicht zur Verfügung. In seine Fußstapfen möchte sein derzeitigen Stellvertreter Reinhold Weger treten. Er ist der Sohn des ehemaligen Bürgermeisters Josef Weger, der seinerzeit wegen einer schweren Krankheit aus seinem Amt gerissen wurde.

 

Brennpunkt Toblach

Toblachs Bürgermeister, Guido Bocher, war eigentlich für den Bürgermeistersessel gar nicht eingeplant. Dennoch schaffte er es in das höchste Amt. Sehr zum Leidwesen der SVP - ist er doch der einzige Nicht-SVPler im Pustertal. Und ein „Walscher“ noch dazu. Das hat schon Wellen geschlagen. Die Ausläufer waren sogar in der Landeshauptstadt zu spüren. In einer ersten Reaktion wollte man in der Bozner SVP-Zentrale den bei den politischen Machthabern ungeliebten, aber bei der Toblacher Bevölkerung äußerst beliebten Bürgermeister sogar aushungern. Indem die SVP-Mehrheit im Rat die Gefolgschaft verweigerte. Daraus wurde nichts. Unter anderem auch deshalb, weil sich der damalige SVP-Bezirksobmann Albert Wurzer gegen diese Haltung aussprach. „Diese Entscheidung war richtig“, bestätigte auch der amtierende SVP-Bezirkschef, Advokat Meinhard Durnwalder. Doch diesmal wolle man denselben Fehler nicht mehr machen. „Wir werden in Toblach wohl mit nur einem Kandidaten antreten“, so Durnwalder. Bocher jedenfalls spürt den Druck und wird sich nicht mehr der Wahl stellen.  Aus zwei Gründen. „Ich werde heuer 68. Ob ich mit unverändertem Einsatz bis zum 73. Lebensjahr meinen Pflichten als Bürgermeister nachgehen kann, ist fraglich. Weiters könnte eine Wiederkandidatur polarisierenden Charakter haben, was ich tunlichst vermeiden möchte“, begründet er seine Entscheidung. Bis dato hat Gemeindereferent Martin Rienzner seine Ambitionen auf das höchste Amt in der Gemeinde klar zum Ausdruck gebracht. Der PZ hat er das noch einmal bestätigt. Ebenfalls Interesse am Bürgermeisteramt hat der Hotelier und ehemalige Referent Herbert Santer bekundet. Darüber hinaus ist in Toblach noch von einem dritten Kandidaten die Rede.

 

Die Aussteiger

Genauso wie Guido Bocher wird auch der Olanger Bürgermeister Reinhard Bachmann nicht mehr als Bürgermeister kandidieren. Er hat schon vor fünf Jahren klar gemacht, dass er „maximal eine Periode“ zur Verfügung stehen würde. Eine erneute Kandidatur kommt für ihn nicht in Frage, wie der PZ gegenüber mitteilte. „Aus Altersgründen“, wie er sagte. Er möchte dafür in Zukunft die Zeit etwas mehr genießen und sich nicht mehr dem permanenten Zeitdruck aussetzen.

Alfred Mutschlechner aus Prags wird nach drei Amtsperioden ebenfalls als Bürgermeister aussteigen. Die Aufgaben als Bürgermeister seien zwar herausfordernd, aber dennoch sehr schön. Aus den am ersten Februar stattgefundenen Vorwahlen ging mit der größten Anzahl an Vorzugsstimmen Friedrich Mittermair als Bürgermeisterkandidat hervor, wie Parteiobmann Herbert Appenbichler der PZ gegenüber erwähnte.

Nach drei Amtsperioden darf sich St. Lorenzens Bürgermeister Helmut Gräber auch nicht mehr für das Amt des Bürgermeisters bewerben. Er will aus Altersgründen auch nicht mehr für den Gemeinderat kandidieren. In seine Fußstapfen möchten sowohl die amtierende Vizebürgermeisterin Maria Luise Eppacher, als auch Referent Martin Ausserdorfer steigen. Ausserhofer hat vor kurzem wegen seiner Kandidatur auch die Führung des Lorenzner Gemeindebotens zurückgelegt. „Ich fand das einfach korrekt“, meinte er der PZ gegenüber. Ebenfalls keine Lust auf die Bürgermeisterkette verspürt Fritz Egarter, der Erste Bürger von Sexten. Allerdings gibt es noch Bestrebungen, Egarter noch umzustimmen. Sollte er bei seinem Beschluss bleiben, haben sich bereits drei mögliche Bewerber in Stellung gebracht.

Nach drei Amtsperioden verabschiedet sich der Kiener Bürgermeister Reinhard Niederkofler ebenfalls aus der Gemeindepolitik. „Dass mir die Bürger so lange ihr Vertrauen geschenkt haben und ich für 15 Jahre das Bürgermeisteramt ausüben durfte, erachte ich als großen Vertrauensbeweis“, sagt er. Auch die Mandatsbeschränkung erachtet er als sinnvoll. „Ein Wechsel bringt eindeutig auch die Chance der Erneuerung“, so Niederkofler. Für eine Kandidatur für das Bürgermeisteramt hat sich erwartungsgemäß der derzeitige Vizebürgermeister Andreas Falkensteiner in Stellung gebracht. Es dürfte aber noch weitere Kandidaten geben, wie zu erfahren war.

 

„Junge“ und junge „Alte“

Zu den jungen Wilden gehört Kurt Ploner, seines Zeichens Bürgermeister von Niederdorf. Er hätte durchaus Lust weiterzumachen, wird seine Entscheidung aber von der Kandidatur der Gemeinderäte anhängig machen. Da in Niederdorf viele Gemeinderäte ausscheiden werden, will er mit den möglichen neuen Kandidaten zuerst ein Programm erarbeiten, das die Schwerpunktthemen für die nächsten fünf Jahre abdecken soll. Wird dieses Programm einvernehmlich angenommen, werde sich Ploner, wie er auf Nachfrage der PZ betonte, gerne noch einmal der Bürgermeisterwahl stellen. Albin Schwingshackl, der Bürgermeister von Welsberg-Taisten hat sich schon entschieden: Er wird noch einmal antreten. Nach längerer Bedenkzeit hat sich auch Werner Tschurtschenthaler (Innichen) nun doch festgelegt. Die SVP-Ortsgruppe hat das mit großer Genugtuung zur Kenntnis genommen. Tschurtschenthaler machte die drohende Schließung des Innichner Spitals sehr zu schaffen und auch der Konkurs seiner Baufirma hinterließ bei ihm Spuren. Doch nun will er nach vorne blicken. „Viele Themen und Projekte sind in den vergangenen fünf Jahren angestoßen worden, die es nun auch im Sinne der politischen Verantwortung weiterzuführen gelte“, untermauerte er seine Entscheidung. Er wird wohl der einzige SVP-Bewerber um dieses Amt bleiben. Das dürfte auch in Percha so sein. Zwar werden dort noch offene Vorwahlen abgehalten, aber es wird allgemein angenommen, dass Joachim Reinalter ein weiteres Mal als Bürgermeister antreten wird. Das möchte auch Josef Gatterer aus Pfalzen. Er ist seit 2005 im Amt und möchte noch eine dritte Amtsperiode anknüpfen. SVP-Bezirksobmann Meinhard Durnwalder, das das letzte Mal gegen ihn angetreten war, hat bereits angekündigt, für das Bürgermeisteramt nicht zur Verfügung zu stehen. „Das geht sich zeitlich schlicht nicht aus“, meinte er zur PZ. Gatterer sieht derzeit auch keine Anzeichen für ein kleines Edelweiß in Pfalzen.  

So weit ist Walter Huber, der Bürgermeister von Vintl, noch nicht. Er möchte aber noch einmal antreten. „Mir hat die Arbeit als Bürgermeister in den vergangenen Jahren viel Freude bereitet. Falls von den zuständigen Gremien gewünscht, werde ich mich gerne wieder als Bürgermeisterkandidat zur Verfügung stellen“, so Huber der PZ gegenüber. Sollten sich in Vintl aber mehr als zwei Kandidaten für das Bürgermeisteramt bewerben, wird es auf jeden Fall Vorwahlen geben.

 

Tauferer- und Ahrntal

Im Toul wird es an der Spitze der Gemeinden nur wenige Veränderungen geben. Der Mühlwalder Bürgermeister Paul Niederbrunner, der 2010 erstmals ins Amt des Bürgermeisters gewählt wurde, steht als Bürgermeisterkandidat wieder zur Verfügung. Der Koordinierungsausschuss, der in den nächsten Tages tagt, wird das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit Wohlwollen aufnehmen. In Prettau ist an der Spitze auch alles klar. Robert Alexander Steger wird noch einmal als Bürgermeister antreten. Ob es einen SVP-internen Gegenkandidaten gibt, ist bislang noch offen. Ein kleines Edelweiß schließt Steger in Prettau hingegen von vornhinein aus. Eine „gemähte Wiese“ scheint auch Helmut Klammer im Ahrntal zu haben. Die SVP-Ortsobleute haben sich einstimmig für Klammer als einzigen SVP-Bürgermeisterkandidaten ausgesprochen.

Nach dreißigjähriger, aktiver Tätigkeit in der Gemeindepolitik lehnt Helmuth Innerbichler, amtierender Bürgermeister der Gemeinde Sand in Taufers, eine erneute Kandidatur für das Bürgermeisteramt ab. Wie Innerbichler, der PZ gegenüber aufzeigt, möchte er sich künftig neuen Herausforderungen stellen. Bislang gibt es noch keinen Kandidaten für das anspruchsvolle Amt. Bislang waren immer mehrere Kandidaten ins Rennen gegangen. Das soll heuer aber offenbar vermieden werden, wie aus dem Umfeld von SVP-Bezirksobmann Durnwalder zu erfahren war.

Konkurrenz hat auch die einzige Bürgermeisterin des Pustertales erhalte. Die Rede geht von Romana Stifter-Ausserhofer, die Bürgermeisterin von Gais. Sie hat sich für eine weitere Kandidatur – der dritten - bereit erklärt.  Zuvor hatte bereits der Unternehmer Christian Gartner seine Kandidatur für das Bürgermeisteramt angekündigt. Er will mit einem eigenen Team in das Rennen gehen.

 

Gadertal

Im Gadertal tut sich an der Spitze der Komunen nicht viel. Die meisten Bürgermeister möchten weitermachen. Robert Rottonara (Coravara) hat angekündigt, dass er zur Verfügung stehe. „Das Bürgermeisteramt kostet zwar viel Kraft, ist aber auch eine sehr ehrenvolle Aufgabe“, wie er meinte. Auch Alberto Palfrader, der schon von 1995 bis 2005 das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Enneberg bekleidete, ist nach der jüngsten Amtsperiode ebenfalls bereit, für weitere fünf Jahre anzutreten. Für Palfrader wäre dies dann seine vierte Amtsperiode. Dies ist möglich, weil er zwischen 2005 und 2010 eine Pause als Bürgermeister einlegte. Auch Giacomo Frendademetz, der Bürgermeister der Gemeinde Abtei, hat beschlossen, sich für eine weitere Kandidatur für das Bürgermeisteramt zur Verfügung zu stellen. Heinrich Videsott, amtierender Bürgermeister von St. Martin in Thurn, wird seine Entscheidung über eine weitere Kandidatur als Bürgermeister von den offenen Vorwahlen, an denen sich die gesamte Bevölkerung beteiligen soll, abhängig machen. Es wird aber erwartet, dass er noch einmal antritt. Lediglich Franz Complojer, der Bürgermeister von Wengen, darf sich nach drei Amtsperioden aufgrund der Mandatsbeschränkung nicht mehr als Bürgermeisterkandidat zur Verfügung stellen.   

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