Städtepartnerschaft als großer Wert

  

Hierzulande gibt es viele Gemeinden- und Städtepartnerschaften. Genauso wie in ganz Europa. Ganz nach dem Motto „In Vielfalt geeint“, das von der europäischen Union im Jahr 2000 zum Haupt-Leitgedanken gekürt wurde. Die Partnerschaften dienen dabei vielen Zwecken. Vor allem der kulturelle, persönliche, gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Austausch festigen die Bindungen über die ehemaligen und zum Teil noch immer in den Köpfen bestehenden Grenzen hinweg. Vielfach werden Partnerschaften im europäischen Sinne auch genutzt, um Frieden zu stiften, Plattformen des Austausches zu bilden und wichtige europäische Werte zu leben. Diese können Frieden, Demokratisierung, Austausch, Rechtsstaatlichkeit und gesellschaftliche Transformationsmodelle umfassen. Die Liste ließ sich noch beliebig fortführen. 

 

In vielen Fällen beruht die Partnerschaft auf gemeinsamen Eigenschaften der Städte und Gemeinden. So auch im Fall von Bruneck mit gut 17.000 Einwohnern, deren Partnerstädte sich in der Größenordnung von etwa 15.000 (Brignoles) und 20.000 (Tielt) bis hin zu über 26.000 (Groß-Gerau) und knapp 29.000 (Szamotuły) Einwohnern bewegen. Natürlich dürfen auch Freude, Spaß und Unterhaltung nicht zu kurz kommen. Die Partnerschaften müssen gepflegt und aktiv gelebt werden. Denn wer sich kennt, der schätzt sich und wird auch das friedvolle Miteinander pflegen. Gerade jetzt in der Zeit des Krieges zwischen der Ukraine und Russland zeigt sich, dass es unendlich wichtig ist, miteinander zu reden und sich kennenzulernen. Wer den menschlichen Umgang pflegt und sich respektiert, wird nicht aufeinander schießen. Kaum jemand hätte es nämlich für möglich gehalten, dass es mitten in Europa unter diesen Umständen zu einem derartig brutalen Krieg kommen könnte. 

 

Insofern ist der europäische Gedanke der Friedenssicherung und des „Miteinanders in Vielfalt“ heuer aktueller denn je. Es muss uns aber gelingen, diese wichtigen Werte mit harten Inhalten zu füllen. Auch eine Städtepartnerschaft muss nämlich auf allen Ebenen gelebt und die Menschen vor allem niederschwellig erreicht werden. Das Ganze muss von unten nach oben wachsen. Dann funktioniert es auch langfristig. Die Zukunft der Städtepartnerschaft liegt jedenfalls im Menschlichen. Die Welt ist dank Internet und Digitalisierung zwar eng zusammengerückt. Die Möglichkeiten des Austausches sind dadurch ohne Zweifel vielfältiger geworden. Dennoch geht nichts über ein persönliches Treffen oder einen direkten Kontakt. Das bleibt nach wie vor die Königsdisziplin! 

 

Auch wenn Freundschaften, Netzwerke und direkte Austausche keine Grenzen kennen und dank der modernen Möglichkeiten auch über viele Hunderte Kilometer Entfernung hinweg am Leben gehalten werden können, braucht es die direkte und persönliche freundschaftliche Bindung. Das hält alles zusammen und trägt letztlich dazu bei, dass die Gesellschaft insgesamt menschlicher wird. Das können wir alle gut gebrauchen – gerade in Zeiten wie diesen. Darüber hinaus zählt die Menschlichkeit zu den höchsten Tugenden. Die Werte, die damit korrelieren, sind heute wichtiger denn je. In diesem Sinne ist eine aktiv gelebte Städtepartnerschaft ein guter Kompass – auch für die Zukunft!       

 

 

Ihr Reinhard Weger
     

 

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