Das Ehrenamt ehren

  

Am vergangenen Samstag, den 25. Mai 2024, feierte die freiwillige Feuerwehr Bruneck ihr 160. Gründungsjubiläum. Die Feuerwehr ging damals aus dem Brunecker Turnerbund hervor und hat sich zu einer überaus schlagkräftigen und modernen Wehr entwickelt. Dazu war und ist stets viel Einsatz nötig. Wenn nachts um drei Uhr der Brandalarm ertönt, dann sind es vor allem die Feuerwehrleute, die sich in den Einsatz begeben. Oft dauern derartige Einsätze dann die ganze Nacht und am Morgen geht es dann mit den Aufräumarbeiten weiter. Die Feuerwehr ist aber längst nicht mehr „nur“ zum Feuerlöschen da, sondern wird vor allem bei technischen Nothilfen und -lagen gebraucht. Dabei ist auffällig, dass Unwetter- und Katastropheneinsätze stark zunehmen – Tendenz steigend! Die Klimaveränderung wird diesen Trend noch verstärken. Doch wenn es mal kracht, dann sind die ehrenamtlichen Einsatz- und Rettungskräfte rasch, kompetent und anpackend zur Stelle. Das wurde vor kurzem auch bei den verschiedenen Festreden anlässlich des Jubiläums der Feuerwehr Bruneck lobend und dankend hervorgestrichen.

 

Doch das Feuerwehrwesen würde ohne das Ehrenamt schlicht nicht funktionieren. Wer 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und bei jedem Wetter ehrenamtlich für die Allgemeinheit da ist, verdient daher größten Respekt. Doch der ehrenamtliche Einsatz erstreckt sich nicht nur auf die Bereitschafts- und reinen Einsatzdienste, sondern umfassen auch die vielen Vorbereitungen, Sitzungen, Schulungen, Weiterbildungen und Proben. Würde man die vielen ehrenamtlichen Stunden zusammenrechnen, die viele Feuerwehrleute täglich abspulen, würde glatt noch ein Haupt- oder zumindest Nebenjob herauskommen. Und das zum absoluten Nulltarif! Allein in der Gemeinde Bruneck gibt es sechs freiwillige Feuerwehren und im gesamten Pustertal deren 70! Damit sind die Feuerwehren mit Sicherheit der wichtigste Stützpfeiler für den gesamten Zivilschutz und sind gemeinsam mit den anderen Blaulichtorganisationen und Institutionen eine echte Lebensversicherung. Kooperator Yves Kizito Menanga bezeichnete die Feuerwehrleute sogar als „verlängerte Arme Gottes“. Eine Metapher, die den hohen Wert der Feuerwehrarbeit ausdrückt. 

 

Denn das soziale Engagement der Feuerwehrleute geht längst weit über das Löschen von Bränden hinaus. In vielen Orten prägen die Feuerwehren – genauso wie viele andere ehrenamtlich tätige Vereine – das Gemeinschaftsleben und sind auch bei wichtigen Veranstaltungen immer wieder eng eingebunden. Ohne das Ehrenamt könnten viele gesellschaftliche Systeme gar nicht am Laufen gehalten werden. Diese starke Bereitschaft ist absolut lobenswert und muss anerkannt werden. Denn diese kostbare Hilfe ist nicht selbstverständlich. Umso mehr verdient sie unsere höchste Anerkennung. Gerade umso mehr, weil Egoismen immer mehr um sich greifen. Um den ständig wachsenden Herausforderungen aber gerecht werden zu können, ist es wichtig, dass die ehrenamtlichen Vereine die uneingeschränkte Unterstützung von Seiten der öffentlichen Hand erhalten – natürlich im Rahmen des Möglichen. Die Feuerwehren und Blaulichtvereine müssen darüber hinaus auch für die Zukunft die Gewissheit haben, dass sie mit den notwendigen Einsatzmitteln ausgestattet werden. Das betrifft Einsatzgeräte genauso wie Einsatzfahrzeuge, intakte und funktionale Feuerwehrgerätehäuser und die persönliche Schutzausrüstung. So wie die Feuerwehrleute niemanden im Regen stehen lassen, muss es umgekehrt genauso sein. So lässt sich der höchste Wert, nämlich das Ehrenamt, am besten ehren!  

     

      

Ihr Reinhard Weger
     

 

Zusätzliche Informationen

Diese Seite verwendet Cookies!

Durch die Nutzung der Website stimmen Sie zu, dass Cookies gespeichert werden. Mehr darüber

Ich verstehe