Bildungs- und Gesundheitsreferentin Martha Stocker hat sich vor kurzem mit den Spitzen des Handwerkerverbandes zusammengesetzt. Unter anderem ging es um die Arbeitssicherheitskurse, die Brunecker Berufsschule und Anpassung der Lehrpläne. Die Baustellen wurden aber nicht gänzlich zugeschüttet. 

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Landesrätin Martha Stocker mit der LVH-Delegation

Das Thema der Arbeitssicherheit ist derzeit in aller Munde. Der Staat ärgert die Unternehmer mit immer schärferen gesetzlichen Regelungen. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Lehrlingstätigkeit. Die dürfen viele wichtige Arbeiten gar nicht ausführen. Davon ist übrigens auch die öffentliche Hand nicht gefeit, wie von verschiedener Seite der PZ zugetragen wurde. Insofern wurde der Vorschlag des Handwerkerverbandes, die Lehrlinge schon im Rahmen ihrer Ausbildung an den Südtiroler Berufsschulen das Zertifikat über einen Sicherheitsgrundkurs für Arbeitnehmer auszustellen, als „sehr gute Lösung“ eingestuft. Grundlegende Auffassungen gibt es aber in Bezug auf die Reduzierung der Lehrlingsausbildung. Ab dem kommenden Schuljahr soll die Ausbildungszeit um eine weitere Woche reduziert werden. Das freut zwar die Handwerker, aber weniger die Lehrkräfte. Der Direktor der Berufsschule „Tschuggmall“ in Brixen macht dann auch keinen Hehl aus seiner ablehnenden Haltung. Denn eines ist klar: Die Reduzierung der schulischen Ausbildung gehe mit einer Verminderung der didaktischen Qualität anheim. Letztlich wurde ein Kompromiss gefunden: Nun soll ab dem nächsten Jahr die Reduktion „lediglich“ für die letzten Klassen der Berufsschulen gelten. Dafür sollen die Auszubildenden in dieser Zeit aber alle notwendigen Arbeitssicherheitskurse aus dem Weiterbildungsangebot der Berufsschulen auswählen und kostenlos besuchen können. „Mittelfristiges Ziel des Handwerkerverbandes ist jedoch die Integration von allgemeiner und berufsspezifischer Arbeitssicherheit in den bereits bestehenden Unterricht an den Südtiroler Berufschulen und die Anerkennung im Sinne der geltenden Bestimmungen der Arbeitssicherheit“, forderte LVH-Präsident Gert Lanz. Ob das geht, muss aber noch geprüft werden. Landesrätin Martha Stocker gibt sich in dieser Frage bedeckt. „Wir sind dabei, das gemeinsam mit der Landesabteilung „Arbeit“ genau zu überprüfen und werden versuchen, den nötigen gesetzlichen Unterbau zu schaffen“, so Stocker. Ob es gelingt, muss sich noch zeigen.

Zum Schluss wurde auch ein Bekenntnis zum Berufsbildungszentrum von Bruneck abgelegt. Dieses soll in seiner Vielfalt erhalten bleiben. Bleibt nur die Frage, wo die Grenzen dieser Vielfalt liegen.             

rewe

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