Im Krankenhaus von Innichen wird das neue Frauengesundheitszentrum Schritt für Schritt realisiert. Die Abteilung hat bereits mit der Eröffnung des Hebammenambulatoriums die Tätigkeit aufgenommen. Mit Ende Juli wurde das Spezialangebot der Blasendruckmessung eingebaut. Noch im Herbst soll das ambulante gynäkologische Angebot ergänzt werden. Zudem sollen künftig sogar eine eigene Abteilung für „Traditionelle Chinesische Medizin“, Akupunktur und ein psychologischer Dienst dazukommen.  

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Bereits im Jänner 2010 protestierten vor allem die Frauen gegen die Schließung der Geburtenabteilung. Ganz vorne mit dabei war auch die heutige Bürgermeisterin Rosmarie Burgmann.         wpz

Rosmarie Burgmann, die Bürgermeisterin von Innichen, wacht persönlich über die Agenden des örtlichen Krankenhauses. „Das ist mir ein Herzensanliegen“, sagt sie immer wieder. Sie wacht mit Argusaugen darüber, dass aus der Struktur letztlich nicht eine leere Hülle wird. „Das wäre fatal für Innichen“, ist sie überzeugt. Dass Handlungsbedarf besteht, steht für sie außer Frage. Vor allem nach der Auflassung der Geburtenabteilung. „Es besteht konkret die Gefahr, dass das Innichner Spital als Arbeitsstätte letztlich unattraktiv wird“, befürchtete sie schon damals. Insofern war Handlungsbedarf angesagt. Am Ende einigten sich die politischen Akteure auf Landes- und Gemeindeebene darauf, in Innichen ein so genanntes „Frauengesundheitszentrum“ zu errichten. Eine entsprechende Kommission wurde eingesetzt, welche auch konkrete Vorschläge ausgearbeitet hat.  

 

Viele Neuheiten

Die Struktur soll in Zukunft nicht mehr Frauengesundheitszentrum, sondern „frauen.gesundheit pustertal“ tragen. In jedem Fall sollen darunter verschiedene ambulante Angebote von Frauen für Frauen gebündelt werden. Das erbrachte eine Landtagsanfrage der freiheitlichen Abgeordneten Tamara Oberhofer, die das genauer wissen wollte. Dabei kam Überraschendes zutage: Gesundheitslandesrätin Martha Stocker zeigte auf, dass das „Zentrum“ bereits aktiv sei. Und zwar mit der Inbetriebnahme des Hebammenambulatoriums im April dieses Jahres. Damals ging es im Grund darum, den Wegfall der gynäkologischen Abteilung irgendwie zu kompensieren. Doch nun sollen weitere Dienste dazukommen. Im Juli dieses Jahres startete das Spezialangebot der Urodynamik, also der Blasendruckmessung. Darüber hinaus ist geplant, die Erstgespräche für die Kinderwunschbehandlung auch in Innichen anzubieten. Dafür braucht es auch das nötige Persona. „Mit November 2015 wird eine zusätzliche Gynäkologin und ab Jänner 2016 eine weitere Ärztin das ambulante gynäkologische Angebot ergänzen und die Kontinuität dafür gewährleisten“, so Stocker. Mehr Personal ist vorläufig aber nicht geplant, zumal das Personal in Rotation mit dem Brunecker Krankenhaus gestellt wird. Allerdings soll es auch eine Art Mädchensprechstunde sowie eine Menopausen-Sprechstunde geben. Dazu noch eine eigene Abteilung für „Traditionelle Chinesische Medizin" und Akupunktur. Bereits ab dem nächsten Jahr soll das psychologische Angebot für Frauen potenziert werden. Auch eine Schmerzambulanz soll integriert werden. 

 

Keine großen Zusatzkosten

Fakt ist, dass das neue Gesundheitszentrum für Frauen keine großartigen Zusatzkosten erzeugen sollte. Davon ist zumindest Landesrätin Stocker überzeugt. Die meisten Dienste werden durch interne Umstrukturierungen organisiert, auch das Personal wird zum Großteil intern umgeschichtet. „Insofern werden die jährigen Betriebskosten für das Zentrum nicht allzu hoch sein“, so Stocker. Es gibt auch keine Erfahrenswerte, wie viele Patientinnen die neuen Strukturen schlussendlich in Anspruch nehmen werden. Geplant ist derzeit aber eine Kapazität von rund 2.000 Frauen. Bei voller Auslastung und kompletter Ausbaustufe.          

rewe

 

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe

• Veronika Bacher, Pflegekoordinatorin Gynäkologie KH Innichen;

• Helene Burgmann, Pflegedienstleiterin KH Innichen;

• Dr. Bruno Engl, Direktor Gynäkologie und Geburtshilfe KH Bruneck/KH Innichen;

• Drin Renate Plitzner, Amtsdirektorin KH Innichen;

• Maria Elisabeth Rieder, Projektbegleiterin;

• Drin Simone Wasserer, Vizebürgermeisterin Gemeinde Innichen;

• Sara Zambelli-Pavä, Koordinatorin Hebammen KH Innichen;

• Dr. Thomas Lanthaler, Ärztlicher Direktor KH Innichen, Sanitätskoordinator

 

 

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