Ein neues Gebäude aus versteinerten Meerestieren wie eine Kathedrale, fliegende Fossilien im Innenraum, bunte Glasfenster, welche die Entstehung und Entwicklung der Dolomiten erzählen. Dazu Kristallzimmer und Dinosaurierwelten. Wohl nirgendwo wird die Geschichte dieses UNESCO-Welterbes umfassender erzählt als im großzügig erweiterten „Dolomythos“ in Innichen. Dieses wurde aufwendig erweitert und zugleich dank einer öffentlichen Tiefgarage dazu beigetragen, das chronische Parkplatzproblem in Innichens Zentrum einer Lösung zuzuführen. 

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Das erweiterte Dolomythos in Innichen

Schon die Außenfassade erregt Aufmerksamkeit. Vor über 200 Millionen Jahren fielen Hunderte Ammoniten auf den Meeresgrund, versteinerten und bildeten so den Baustein des neuen Gebäudes. Ein großes Bleiglasfenster, mit einer Technik, wie sie im Mittelalter zum Bau der Kathedralen angewandt wurde, erzählt das Werden der Dolomiten. Ausgehend vom Symboltier des rotierenden Lebens, einem Ammoniten erweitert sich das Fenster zu jenen scheinbar unvergänglichen Pflanzen, wie Schachtelhalmen, Nadelbäumen und Farnen, welche seit Hunderten Millionen Jahren die Erde fast unverändert besiedeln. Dazu kommen noch Dolomitensaurier wie der Michael Wachtler zu Ehren benannte Urahn von Schlangen und Eidechsen „Megachirella wachtleri“. 

 

Einheimische Architekten

Auf den mittlerweile ausufernden Trend, Stararchitekten von auswärts zu holen, um Aufmerksamkeit zu erregen, reagierte Michael Wachtler mit einer Gegentendenz. „Die besten Architekten sind für mich jene, welche hier in diesen Bergen aufgewachsen sind“, meinte er der PZ gegenüber. Deshalb wurde der junge Architekt Thomas Gutwenger aus Innichen, mit Studienaufenthalten in Wien und Rom, aber auch mit Projektleitungen in Amerika beauftragt, die Planung zu übernehmen. Ihm zur Seite stand Niklas Weser

Nach einer tief gehenden, ganzheitlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Stein und Dolomiten wurde von Architekt Thomas Gutwenger ein Gebäudeprisma aus versteinerten Muscheln entworfen und dies in einer Konsequenz, welche wohl einmalig ist. Wohl am besten trägt es der Philosophie eines der größten Architekten aller Zeiten Rechnung, welcher auf die Frage nach dem schönsten Gebäude der Welt antwortete: „Die Dolomiten“. Ein besonderes Augenmerk galt den bis zu zehn Meter hohen Wänden im Innern des Gebäudes, die aus Stampfbeton, einer alter Bautechnik gefertigt wurden. Aus rötlichen und gelben Dolomitsandsteinen, Flusskiesen und weißem Zement wurden sie von Richard Plankensteiner und seinem Team Schicht für Schicht so verdichtet und gepresst, wie sich die Entwicklungsgeschichte der Dolomiten abspielte. Von Vulkanen bis Schlammlawinen, Meeren und Eiszeiten. Ein äußerst arbeitsintensives Verfahren. Im sogenannten Kristallzimmer bestechen Achatlampen in den verschiedensten farblichen Nuancen. Von den Decken sowie an den Wänden hängen tischgroße Platten aus versteinerten Muscheln, Tieren oder Pflanzen wie fliegende und flüchtige Momente längst vergangener Epochen. Sie wurden vom bekannten Alpin-Paläontologen Georg Kandutsch in Szene gesetzt.

 

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Der imposante Innenraum mit dem Kristallraum

 

Dolomitenmuseum für die Dolomitenbewohner

Dem immer mehr ausufernden Trend von virtuellen Erlebniswelten mit vielen Plastikkitsch-Objekten setzte Michael Wachtler, wohl einer der Besten Kenner der Dolomiten, mit vielen preisgekrönten Filmen und Büchern ein Konzept der „einzigartigen Objekte“ entgegen. Die Geschichte der Dolomiten wird anhand von Originalobjekten - bei den meisten handelt es sich um Unikate - erzählt. „Wir Bewohner unserer Berge, die wir seit Jahrhunderten hier leben, kennen die Dolomiten besser als andere. Lasst uns das Werden dieser Landschaft in unserer Heimat erzählen“, so das Credo des Museumschefs.   

 

Weiter an der „Spirale des Lebens“ bauen

Neben den schon bestehenden Dinosaurierwelten, Dolomitensagen, einer großartigen Schatzsuche für Kinder, Dolomitenkino, soll auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weitergebaut werden. Dies mit Unterstützung der Bevölkerung dieser Täler. „Die Kompetenz für die Dolomiten soll man ihren Bewohnern lassen und nicht allen anderen. Die Städte fernab des Welterbes neigen dazu, aufgrund des lukrativen Touristenansturms die Kompetenz für das Welterbe Dolomiten vereinnahmen zu wollen, und die wertvollen Objekte abzuziehen, um die Peripherie auszutrocknen“, ist Michael Wachtler überzeugt. Und er hat für die Zukunft noch viel zu tun: „Dolomythos wird mein Leben lang unvollendet bleiben. Bis an das Lebensende werde ich an der Spirale der Evolution weiter bauen“, verspricht er. Doch schon jetzt gehört Dolomythos mit der eingebundenen Villa und nunmehr dem Gebäude der „Dolomiten-Evolution“ zu den großen Sehenswürdigkeiten von Innichen.     

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Parkplatzproblem gelöst 

Im Zuge der Erweiterung des Dolomitenmuseums ging Michael Wachtler an die Öffentlichkeit und bot an, gleichzeitig auch die immer akuter werdende Parkplatznot in Innichen zu lösen. Unterstützt von der lokalen Bevölkerung und den Gemeindepolitikern erhielt er jene Unterstützung, welche ihn veranlasste, mit dem Bau einer öffentlich zugänglichen zweistöckigen Tiefgarage im Zentrum von Innichen zur Lösung des drängenden Parkproblems beizutragen. So können nunmehr Touristen wie Einheimische direkt unter der belebten Fußgängerzone ihr Auto abstellen.                      

 

 

 

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