Neubauten

Bekanntlich will das Land die Edelrauthütte wie auch die Schwarzensteinhütte komplett erneuern. Mit dem Neubau hätte eigentlich schon längst begonnen werden können.

Aber es hat sich alles verzögert. Stark verzögert – bis ins ferne Jahr 2016, so die Politik will. Vor ca. 20 Tagen ist der stellvertretende Direktor der Abteilung Hochbau Ost der Autonomen Provinz Bozen, Geom. Hans Peter Santer, vor Ort gewesen, um die Hüttenwirte über den aktuellen Stand zu informieren. Dabei gab er den Wirten beider Schutzhäuser zu verstehen, dass mit einem Neubau mit größter Wahrscheinlichkeit nicht vor 2016 zu rechnen ist. Der Bau der Hütten wurde schließlich nochmals zu gleichen Bedingungen ausgeschrieben. „Bereits seit 2008 werden keine Reparaturen mehr vorgenommen, mit der Begründung, dass ein Neubau ansteht. Mittlerweile läuft das Wasser überall herein“, ärgert sich Günther Knapp, Wirt der Schwarzensteinhütte. „Für mich ist es unverständlich, dass das Land hier oben mit dem Sparen beginnt. Da wird um 1000 Euro verhandelt, während bei ihren Glaspalästen und Museen im Tal das Geld keine Rolle spielt!“

„Wir wursteln uns in der Zwischenzeit halt so durch und reparieren nur ganz das Notwendigste“, meint Much Weissteiner, der Wirt der Edelrauthütte, der PZ gegenüber. Es sei sehr schwierig, momentan eine Saison zu planen, da man nicht wisse oder erst sehr spät informiert werde, ob der Betrieb während der gesamten Saison geöffnet bleiben könne oder ob das Schutzhaus mitten im Sommer wegen des Neubaus geschlossen werden müsse. „Laut eines Ingenieurs ist es zu gefährlich, die alte Hütte während der Bauzeit geöffnet zu lassen!  Das ist ein grober Fehler, dazu werden sich schon noch mehrere äußern“, ist sich Weissteiner sicher. „Eine solche Hütte kann nicht einfach zwei Jahre lang geschlossen bleiben, das ist alpintechnisch wie touristisch undenkbar“, meint er. „Die Höhenwege würden nicht mehr funktionieren“.  Wenigstens ein Provisorium müsse deshalb geschaffen werden.    

aldar