![](https://www.pz-media.it/wp-content/uploads/PZ-Cover_01_2025_fb.jpg)
Aktuelle Themen:
- Josef Feichter: Musik liegt in der Luft
- Pustertaler Eisenbahn: Zug im Verzug
- Christian Pfeifhofer: Abgehoben? Nur von Berufs wegen
- Südtirol-Arena in Antholz: Mekka des Biathlonsports
- Sonderthema: Die guten Tipps zum Energiesparen
- …
Aktuelle Themen:
Seit wenigen Tagen haben die Südtiroler Ärzte und Zahnärzte eine neue Chefin. Die Niederdorfer Hausärztin und Kandidatin der Liste „Wir Ärzte – Medici Insieme“, Astrid Marsoner, erhielt 697 Stimmen und wurde damit an erster Stelle gewählt. Zweiter wurde mit 672 Stimmen der Brunecker Psychiater Ivano Simioni. Er kandidierte ebenfalls auf der Liste „Wir Ärzte – Noi Medici“. Insgesamt waren 2.880 Ärztinnen und Ärzte im ganzen Land wahlberechtigt. Am Ende machten 1.117 davon Gebrauch. Marsoner wird nun für drei Jahre das verantwortungsvolle Amt als Präsidentin der Südtiroler Ärztekammer ausüben. Ihre Amtszeit läuft bis 2028.
Rund um diesen Wahlgang gab es aber überraschenderweise einige Hürden. Zuerst musste die Online-Wahl im November wegen eines technischen Fehlers verschoben werden und beim zweiten Anlauf klappte es wieder nicht. Auf der Online-Plattform fehlte nämlich der Name einer Kandidatin einer impfkritischen Liste. Das hat natürlich für viel Kritik gesorgt und allerlei Verschwörungstheorien befeuert. In jedem Fall wurde die Glaubwürdigkeit der Ärztekammer beschnitten und ein Vertrauensverlust hervorgerufen. Es ging aber noch weiter. Beim dritten Anlauf Ende Dezember wurde das Quorum von 40 Prozent nicht erreicht. Also brauchte es im dritten Anlauf eine zweite Einberufung, welche das oben angeführte Ergebnis gebracht hat. Ruhmesblatt war das sicherlich keines!
Denn rund um die Gesundheit wollen die Menschen keine Holprigkeiten und schon gar keine Unsicherheiten. Daher ist es richtig, wenn Marsoner die Sichtbarkeit der Ärztekammer erhöht. Dazu zählt aber auch, dass einmal hinter die Kulissen geblickt und Verbesserungspotential offengelegt wird. Das muss dann natürlich auch umgesetzt werden. Ebenfalls richtig ist, die Außenwirkung bei der Ärzteschaft zu erhöhen und der Ärztegemeinschaft ebenfalls mehr Präsenz bei den Menschen einzuräumen. Denn die Ärzteschaft ist in der Regel mit einem großen Vertrauensvorschuss gekoppelt und das darf nicht eingebremst werden. Das Nachwuchs-Problem bei diesem Berufsstand ist ein weiteres Problem, das dringend und vor allem nachhaltig angegangen werden muss. Marsoner hat dabei gute Ansätze, die sicherlich Früchte tragen werden. Denn es ist schlicht vermessen zu glauben, dass junge Leute bloß wegen der schönen Natur nach der Ausbildung wieder zurück ins Land kommen. Da braucht es schon wesentlich mehr.
Ein weiteres Steckenpferd von Marsoner sind Informatik und Digitalisierung. Sie hat den Wechsel im Südtiroler Gesundheitssystem vom Informationssystem „Ikis“ zur elektronischen Gesundheitsakte (EGA) heftig kritisiert. Sie wertet das Ganze als Rückschritt und „Zettelwirtschaft“. In jedem Fall würde sich mit dem neuen System der bürokratische und zeitliche Aufwand vergrößern. Das wiederum schlägt sich laut Marsoner negativ auf die Wartezeiten nieder. Diese Kritik wird von vielen Ärztinnen und Ärzten geteilt. Doch auch Tausende von Patientinnen und Patienten haben in einer Petition ihren Unmut kundgetan. Diese Sorgen und Ängste müssen in jedem Fall ernstgenommen werden. Denn rund um die Gesundheit verstehen die Menschen keinen Spaß. Darüber hinaus ist die Gesundheit unser wertvollstes und zugleich einzigartigstes Gut!
Ihr Reinhard Weger
Die PZ-Pustertaler Zeitung ist die erste, älteste und auflagenstärkste Bezirkszeitung Südtirols. Seit 1989 erscheint sie vierzehntäglich und wird per Post‑Abo an die Haushalte und Betriebe im Pustertal verschickt. Von Anfang an bietet die Zeitung ein breites Themenspektrum, lokale Informationen, gepaart mit vielen Fotos. Dabei kommt auch der kritische Journalismus nicht zu kurz. Sonderthemen in jeder Ausgabe, die Sonderausgabe „Tipworld“ und die PZ-Magazine „Sommer & Winter“ ergänzen das Informationsangebot.
Ihre Lokalzeitung auf einen Blick
älteste und größte Bezirkszeitung Südtirols
17.000 Exemplare pro Ausgabe
erscheint 14-täglich
Sonderthemen in allen Ausgaben