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Die aktuelle Ausgabe der PZ‑Pustertaler Zeitung!

Ausgabe 2025/14
Veröffentlicht: 9. Juli 2025

Aktuelle Themen:

  • Reinhold-Messner-Haus am Helm: Die Messners im Sexten Himmel
  • Narbenpflege der Unwetterschäden:Ruf nach Verbesserung
  • Johanna Klemera: Sie führt mit Blazer und Bauchgefühl
  • Brunecker Stadtfest: Ein großes Fest, das alle Menschen verbindet
  • SMACH startet im Gadertal: Kunst, welche die Berge trifft

Kommentar _ Ausg. 14–2025

Es braucht ein Umdenken

Unser Land ist nicht nur eine der beliebtesten Ferienregionen Europas, sondern auch ein herausragendes Beispiel dafür, wie Tourismus zur wirtschaftlichen und kulturellen Stärke eines Landes beitragen kann. Die beeindruckenden Landschaften, die hohe Lebensqualität, die gelebte Zweisprachigkeit und der reiche kulturelle Hintergrund machen das Land für Gäste wie Einheimische gleichermaßen attraktiv. Der Tourismus sichert Einkommen, schafft Arbeitsplätze und trägt erheblich zur wirtschaftlichen Stabilität vieler Täler bei. Mehr noch: Ohne die Vorteile des Fremdenverkehrs wären viele Täler im wahrsten Sinne des Wortes „arm“ dran und es würden wohl ähnliche Zustände vorherrschen wie in den verschiedenen Provinzen in unserer unmittelbaren Nachbarschaft.

 

Doch dieser Erfolg hat auch eine Schattenseite, die sich Jahr für Jahr stärker zeigt – vor allem im Sommer. Der Verkehr ist vielerorts an seiner Belastungsgrenze angekommen. Die Brennerautobahn ist regelmäßig überlastet, Baustellen wie jene an der Lueg-Brücke in Tirol führen über Jahre hinweg zu Behinderungen, und die Ausweichrouten über die Bergpässe sind zunehmend verstopft. Unsere schönen Passstraßen – einst als spektakuläre Alpenstraßen bekannt – sind heute oft kaum noch befahrbar, vor allem an Wochenenden oder in Ferienzeiten. Gleichzeitig fehlt es an sinnvoller Verkehrslenkung, an abgestimmter Baustellenkoordination und an transparenter Kommunikation für Gäste und Pendler.

 

Die Folge ist eine enorme Belastung für alle: Die Einheimischen verlieren Zeit und Lebensqualität, Pendler geraten unter Druck, Urlauber erleben ihren Aufenthalt gestresst statt entschleunigt und die Umwelt leidet unter dem steigenden CO₂-Ausstoß, Lärm und Feinstaub. Dabei liegt die Lösung nicht im Verhindern von Mobilität, sondern im gezielten Umlenken und Umdenken. Wir brauchen eine echte, umfassende Mobilitätswende. Anstatt nur punktuell auf Verkehrsspitzen zu reagieren, müssen Verkehrsströme intelligent und vorausschauend gelenkt werden. Ein digitales Verkehrsleitsystem, das in Echtzeit über Staus, Sperren und Alternativen informiert, ist längst überfällig. Baustellen, Großereignisse und temporäre Sperren auf den Pässen müssen zentral koordiniert und langfristig angekündigt werden – nicht erst dann, wenn sich der Stau schon gebildet hat.

 

Zugleich muss der öffentliche Verkehr gestärkt werden. Der „Südtirol-Pass“ bietet bereits ein attraktives Modell, das aber noch konsequenter ausgebaut und aktiv beworben werden sollte – insbesondere für Touristen. In der Hochsaison könnten bestimmte Tage mit kostenlosem Nahverkehr Anreize schaffen, das Auto stehen zu lassen. Auch eine modernere Mautpolitik – etwa mit Anreizen für emissionsarme Fahrzeuge – könnte helfen, den Verkehr nachhaltiger zu gestalten. Wir müssen aufzeigen, dass Tourismus und nachhaltige Mobilität kein Widerspruch sind. Wer die Qualität der Region bewahren will – für Gäste wie für künftige Generationen – darf nicht länger zuschauen, wie sich Stau, Unmut und Stillstand durch die Täler schieben. Jetzt ist die Zeit für mutige, vernetzte und langfristig gedachte Entscheidungen. Die Straße in die Zukunft darf nicht mit Ausreden gepflastert sein. Das ist unsere gemeinsame Verantwortung!

 

 

Ihr Reinhard Weger

 

 

 

 

 

 

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